Control

Control“ ist eine Dokumentation des Lebens von Ian Curtis, ein Sänger der britischen Joy Division-Band. Schon mit 23 Jahren nahm der Sänger sich das Leben. Bis heute sind die Umstände rätselhaft. Mit der Verfilmung des Lebens von Ian Curtis konnten sechs Auszeichnungen und eine Nominierung erreicht werden. Dabei handelt es sich um den Preis als den besten europäischen Film auf den Filmfestspielen von Cannes, gleichzeitig erhielt er die Caméra d’Or – Mention spéciale dort.

Control
Dauer: 117 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Anton Corbijn
Produzenten: Anton Corbijn, Orian Williams, Todd Eckert
Hauptdarsteller: Samantha Morton, Sam Riley
Nebendarsteller: Alexandra Maria Lara
Studio: Northsee, 3 Dogs and a Pony, Becker Films, Claraflora, Warner Music
Sprachen: Deutsch

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Etwas später erreichte „Control“ den Award für den besten, neuen, britischen Film beim Edinburgh International-Film-Festival und auf dem gleichen Festival den Award für Sam Riley als beste Darstellung. Dazu kamen der TV-Spielfilmpreis des internationalen Fernseh-Filmfest-Cologne-Conference und der Preis der Hamburger Filmkritik.

Besetzung, Regie und Drehorte

Über eine Länge von 122 Minuten führte der Holländer Anton Corbijn Regie im Film „Control„. Er spricht über den Verlust der Kontrolle, von Ian Curtis, in seinem Leben. Empfehlenswert ist die britische Dokumentation für alle ab dem 12. Lebensjahr. Das Drehbuch zum Film schrieb Matt Greenhalgh, welches auf einen Roman der Witwe basiert. Das Buch heißt „Touching from a Distance“.

Sechs Personen waren verantwortlich für die gute Produktion der guten zwei Stunden. Mit Namen sind das Tony Wilson, Todd Eckert, Deborah Curtis, Orian Williams, Iain Canning und Peter Heslop. Kameramann Martin Ruhe filmte die Szenen mit den einzelnen Darstellern. Sam Riley spielt die Hauptfigur, den Sänger Ian Curtis. Seine Frau wird durch Samantha Morton dargestellt. Alexandra Maria Lara interpretiert Annik Honoré. Craig Parkinson bringt Tony Wilson auf die Leinwand. Joe Anderson zeigt Peter Hook und Toby Kebbell den Rob Gretton. Des Weiteren sind James Pearson als Bernard Sumner, Harry Treadaway als Stephen Morris, Matthew McNulty als Nick Jackson und Herbert Grönemeyer als Arzt zu sehen.

Handlung & Inhalt vom Film „Control“

Über zwei Stunden wird das Leben von Ian Curtis skizziert. Er wurde geboren im Jahre 1956 und nahm sich aus unerklärlichen Gründen 1980 das Leben. Jegliche Filmmusik stammt von „New Order“ oder von der Band „Joy Division“ selbst.

Ian ist ein charismatischer, junger Musiker, der innerlich total zerrissen ist. Mit jungen fünfzehn Jahren weiß er, was er will. Sein Ziel ist es, anders zu sein. Noch im Kinderzimmer, in Manchester, hört er das Lied „Aladdin Sane“ und fantasiert der Sänger Bowie zu sein. Kurzerhand legt er Kajal auf und übt vor dem Spiegel jegliche Posen des Idols. Seine Kumpels und er lassen bei alten Frauen Medikamente mitgehen, nur um sich vollzudröhnen. In einer weiteren Szene bringt sein Freund ein Mädchen mit in sein Zimmer und knutscht mit ihr rum. Ian schaut ihnen dabei zu und ist sofort verliebt in Debbie.

Ihre Gegenwart veranlasst ihn „Werther“ zu rezitieren. Debbie ist vollauf begeistert und später besuchen die beiden ein „Bowie“-Konzert. Es dauert nicht lange, bis die beiden Verliebten heiraten. Aber in Wirklichkeit sieht es mit Ian anders aus. Sie macht den Haushalt und er sitzt in seinem Zimmer und schreibt Liedtexte. Während dieser Zeit darf sie ihn nicht ansprechen.

Auf dem Konzert von „Sex Pistols“ kommt Ian mit Peter Hook und Bernard Sumner ins Gespräch. Sie suchen einen Sänger. Ian steigt ein und „Warsaw“ ist gegründet. Aber die Chemie der Band stimmt nicht, trotzdem folgen erste Auftritte. Er leiht sich 400 Pfund von seiner Frau für erste Studioaufnahmen. Im Zuge dazu ändern sich der Namen in „Joy Division“. Danach tritt die Band in Tony Wilsons Sendung auf und unterzeichnet einen Vertrag bei dem Label Factory Records. Auftritte außerhalb von Manchester folgen und in der Zeit erleidet Ian seinen ersten epileptischen Anfall.

Darauf fängt er mit harten Medikamenten unendlichen Nebenwirkungen an. In seiner Angst zieht er sich immer mehr zurück. Selbst seine Frau dringt nicht mehr zu ihm durch. Die Medikamente stellen ihn ruhig, sodass er oft bei der Arbeit einschläft. Am 16. April 1979 kommt das erste Kind von dem Ehepaar zur Welt. Während der nächsten Tour lernt er Annik Honoré kennen und verliebt sich in sie. Aber die depressive Stimmung verlässt ihn nicht mehr und nimmt immer mehr zu. Es steht die nächste Tour an. Gewissensbisse plagen ihn, wegen der Beziehung. Er trennt sich von Debbie und zieht wieder zu Hause ein. Kurz danach nimmt er sich das Leben.

Erstmalig mit ins Bild kommt die damalige Geliebte Annik Honoré. Bis zum Interview für das Drehbuch hat sie sich nie über die Geschehnisse geäußert.

Fazit & Kritiken zum Film „Control“

Filmpremiere von „Control„, in den deutschen Kinos, war am 10. Januar 2008. Es wurde eine stimmungsvolle Biografie über die tragische New-Wave-Ikone. Geschnittene Live Konzerte vermitteln ein Höchstmaß an Glaubwürdigkeit. Die Hauptfigur spielt ihre Rolle so echt, dass der Zuschauer vermutet, Riley ist wirklich Curtis. Die gleiche aggressive Art geprägt von jeder Menge Schmerzen. Als echter, authentischer Drehort ist das Haus des Ehepaars in Manchester im Film zu sehen. Dort fand damals aber nicht der Selbstmord von Curtis statt.

„Control“ ist keine mythische Künstlerbiografie, wie zum Beispiel „The Door“ von Oliver Stone. Anton Corbijns Porträt des Sängers offenbart keine Erklärung, warum sich Ian Curtis im Alter von jungen 23 Jahren das Leben nahm. Lediglich erzählt er die reale Geschichte eines gebeutelten Mannes. Der Zuschauer kann sich selbst ein Bild der Hintergründe machen. „Control“ ist ein ehrlicher, hervorragend gespielter und fotografierter Film, der einem großen Publikum die wunderbare, stilprägende Musik von „Joy Division“ nahe bringen kann. Dem Regisseur ist es sogar gelungen, den alten Freund Herbert Grönemeyer nach über 20 Jahren wieder auf die Leinwand zu befördern.

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